Wie sinnvoll ist EMS-Training wirklich?

EMS-Training – das steckt dahinter

Stromimpulse werden in der Physiotherapie bereits seit den 1950er-Jahren erfolgreich zum Muskelaufbau eingesetzt. Mittlerweile hat die Elektromyostimulation, oder kurz EMS, auch den Fitnesssektor erobert und gehört zu den aktuell angesagten Trends. Die Zahl der Fitnessstudios, in denen du EMS-Workouts performen kannst, nimmt stetig zu.

EMS basiert auf der Stimulation der Muskelfasern durch gezielte elektrische Impulse. Dazu werden Elektroden am Körper angelegt, durch die ein geringer, für gesunde Menschen ungefährlicher Strom fließt. Auf diese Weise werden die körpereigenen elektrischen Reize verstärkt, die das Gehirn an die Muskeln sendet und deren Kontraktion auslöst. Die elektrischen Reize bewirken im Idealfall einen vergleichbaren Trainingseffekt wie intensives Krafttraining. Während des Workouts trägst du ein Bodysuit, in den die Elektroden, die dann den Strom abgeben, eingearbeitet sind. Unterarme und Waden werden nicht in das Training miteinbezogen.

So wird trainiert

Im Fokus des EMS-Trainings stehen sogenannte isometrische Übungen. Dabei nimmst du eine statische Körperposition ein, in der die relevanten Muskelgruppen angespannt sind. Die von außen angelegte, elektrische Spannung bewirkt, dass die natürlichen Muskelkontraktionen intensiver ausfallen. Auf diese Weise wird eine hohe Körperbelastung simuliert, ohne dass du dich dabei sonderlich ins Zeug legen musst. Die Frequenz des Stroms wird den natürlichen Impulsen des Gehirns angepasst und liegt meist im Bereich zwischen 80 und 150 Hertz. Du trainierst sämtliche großen Muskelgruppen gleichzeitig, wodurch sich die Dauer eines effektiven Workouts auf nur 20 Minuten reduzieren lässt. Die meisten Studios empfehlen Freizeitsportlern lediglich eine Trainingseinheit pro Woche.

Hilft EMS-Training wirklich beim Muskelaufbau?

Zahlreiche internationale Studien legen nahe, dass elektrische Stimulation tatsächlich eine Option zum effektiven Muskelaufbau darstellt. Die Effekte sollen im günstigsten Fall mit denen von hochintensivem Krafttraining (HIT) vergleichbar sein. Allerdings wird bei dem Training mit Elektrounterstützung weder die Geschmeidigkeit des Bindegewebes gefördert, noch der Skelettapparat gestärkt. Auch gilt die unterstützende Wirkung bei der Verringerung des Körperfettanteils als fraglich. Wie stark du persönlich von der Elektromyostimulation beim Erreichen deiner Fitnessziele profitierst, hängt nicht nur von der Trainingshäufigkeit und -dauer ab. Ebenso eine Rolle spielen dein Fitnesslevel und deine allgemeine gesundheitliche Verfassung.

Dieser Personenkreis ist mit konventionellem Training besser beraten

Wenn du dich fit fühlst und es um deine Gesundheit gut bestellt ist, kannst du ohne Bedenken ins EMS-Training einsteigen. Solltest du allerdings unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, Gefäßproblemen, einem hohen Blutungsrisiko oder einer Krebserkrankung leiden, ist die Elektromyostimulation wahrscheinlich nicht für dich geeignet. Auch Menschen mit Herzschrittmacher und Schwangere sollten EMS meiden.

Info:

Hast du mit einer chronischen Gesundheitsbeeinträchtigung zu kämpfen, besprichst du das Für und Wider von EMS-Training am besten vorab mit deinem behandelnden Arzt.

Mit diesen Kosten schlägt EMS-Training zu Buche

Elektrische Stimulation der Muskulatur gilt als zeitsparende, wirkungsvolle Möglichkeit, um mit vergleichsweise geringem körperlichem Einsatz zusätzliche Muskelmasse aufzubauen. Zu haben sind die Trainingserfolge allerdings nicht umsonst. Für eine 20-minütige Session kannst du je nach Studio mit etwa 20 bis 40 Euro rechnen.

Quellen:

https://www.quarks.de/gesundheit/ems-training-wie-effektiv-ist-es-wirklich/

https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/sport/bewegung-und-fitness/ems-training-1071434

https://eatsmarter.de/abnehmen/news/ems-training

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