Der Jakobsweg – Pilgerweg mit langer Geschichte

Neben dem spirituellen Erlebnis steht für viele Wanderer auf dem Jakobsweg die Suche nach sich selbst und nach dem Sinn des Lebens im Mittelpunkt. Auf dem Weg nach Santiago de Compostela im äußersten Westen Spaniens erwarten dich aber auch unvergessliche Natureindrücke und die Begegnung mit Gleichgesinnten.

17.08.2021 • 11:12 Uhr

Der Jakobsweg – Pilgerweg mit langer Geschichte

Der Jakobsweg – von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela

Seit dem elften Jahrhundert machen sich Christen aus allen Himmelsrichtungen zu Fuß auf den Weg nach Santiago de Compostela. Ursprüngliches Ziel war es, ihrem Gott Ehrerbietung durch die körperlichen Strapazen einer Pilgerreise zu erweisen. Nachdem es in der Neuzeit recht still um den Pilgerweg geworden war, erlebte er in den 1970er- und 1980er-Jahren ein Comeback. 1993 wurde der Jakobsweg dann in das UNESCO-Welterbe aufgenommen und erfreut sich seitdem nicht nur unter Christen zunehmender Beliebtheit.

Die populärste Strecke des Jakobswegs ist auch als Camino-Frances-Wanderroute bekannt und erstreckt sich von St. Jean Pied de Port in den Pyrenäen über Pamplona, Burgos, Leon und Astorga bis nach Santiago de Compostela in Galizien. Der etwa 800 Kilometer lange Wanderweg führt durch die spanischen Provinzen Navarra, Rioja, Nordkastilien und Galizien. Insgesamt ist der Weg in 32 Etappen unterteilt, die du in etwa fünf Wochen bewältigen kannst.

Camino Frances
  • 800 km
  • Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
  • stark frequentiert
  • beste Wanderzeit: Frühjahr und Herbst

Tipp:

Wenn du dich körperlich nicht allzu sehr anstrengen und lieber die landschaftlichen Reize genießen möchtest, kannst du auf dem gesamten Camino-Frances-Pilgerweg einen Gepäck-Service nutzen. Während du die schöne Aussicht genießt und zu dir selbst findest, wird dein Gepäck mit Bus oder Auto zur nächsten Übernachtungsstelle gebracht und steht dir dort abends zur Verfügung.

Jakobsweg – den einen gibt es nicht

Neben der besonders beliebten Camino-Frances-Wanderroute kannst du das Grab des heiligen Jakobus über zahlreiche Alternativ-Wanderwege erreichen. Eine Variante des Jakobswegs ist der Camino del Norte. Dieser etwa 850 Kilometer lange Wanderweg führt dich entlang der Nordküste Spaniens, wobei sich Küstenabschnitte und bergige Strecken abwechseln. Wenn du diese Wanderroute wählst, solltest du zumindest einige Erfahrungen mit dem Wandern und ein wenig Fitness mitbringen.

Camio del Norte
  • 800 km lang
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • mäßig frequentiert
  • beste Wanderzeit: Frühjahr bis Herbst

Eine weitere Möglichkeit, um auf dem Jakobsweg zu wandern, ist die aus dem Süden kommende Route von Sevilla nach Santiago de Compostela. Dieser Wanderweg führt dich durch die südlichen Provinzen Spaniens, wird noch als Geheimtipp gehandelt und verspricht dir viel Ruhe während deiner Tagesetappen. Die Strecke misst insgesamt zwar nur 300 Kilometer, gilt jedoch als recht anspruchsvoll. Wenn du dich für den Camino Primitivo entscheidest, solltest du zu den geübten Wanderern gehören. Belohnt wirst du für die Strapazen des Wanderns auf dem Jakobsweg mit imposanten Landschaftseindrücken.

Camino Primitivo
  • 300 km
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • wenig frequentiert
  • beste Wanderzeit: Frühjahr bis Herbst

Der Jakobsweg – von deiner Haustür bis nach Santiago de Compostela

Neben den Hauptstrecken in Spanien gibt es in ganz Europa eine Vielzahl unterschiedlicher Wanderwege, die allesamt Teil des Jakobsweg-Netzes sind. Wenn du dich auf die Suche nach dir selbst auf nach Santiago de Compostela machst, beginnt dein ganz persönlicher Jakobsweg bei dir zu Hause und es gilt: Der Weg ist das Ziel und er endet dort, wo du möchtest – spätestens jedoch in Santiago de Compostela.