Sport treiben nach dem Biorhythmus – so folgst du deiner inneren Uhr

Die körperliche Leistungsfähigkeit ist über den Tag hinweg Schwankungen unterworfen und richtet sich Faktoren wie dem Hormonhaushalt. Viele Menschen erleben vormittags und am frühen Abend ein Leistungshoch, das sie für ein effizientes Workout nutzen. Jedoch bieten auch die restlichen Tageszeiten günstige Voraussetzungen für ein Training im Einklang mit dem eigenen Biorhythmus.

24.10.2022 • 12:08 Uhr

Sport treiben nach dem Biorhythmus – so folgst du deiner inneren Uhr

Diese Faktoren bestimmen den Biorhythmus

Die körperliche Fitness variiert ebenso wie die berufliche Leistungsfähigkeit zu den verschiedenen Tageszeiten. Diese Schwankungen folgen dem individuellen Biorhythmus eines jeden Menschen. Verantwortlich für das innere Timing sind das Ruhehormon Melatonin und sein Gegenstück Serotonin. Beide werden von einem winzigen, kaum reiskorngroßen Areal im Zwischenhirn, dem suprachiasmatischen Kern, ausgeschüttet. Zu welchen Zeiten wir besonders aktiv und leistungsfähig sind wird aber auch durch Gene und Lebensgewohnheiten bestimmt. Ein weiterer Faktor, der für unsere Fitness relevant ist, ist die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Bei den meisten Menschen ist der Cortisolspiegel vormittags besonders hoch und ermöglicht deshalb körperliche und geistige Höchstleistungen.

Die ideale Uhrzeit für ein Workout

Für viele spielt bei der Frage, ob sie morgens oder abends Sport treiben sollen, der Biorhythmus eine immer wichtige Rolle. Diesem Trend folgend ermöglichen immer mehr Fitnessstudios ihren Mitgliedern ein 24/7 Workout. Deinem Trainingseifer werden dann eher von äußeren Faktoren wie Arbeitszeiten oder familiären Aufgaben Grenzen gesetzt. Für die meisten Sportbegeisterten beginnt der Trainingstag allerdings frühestens zur Frühstückszeit.

Zu diesen Zeiten trainierst du erfolgreich:

Morgens: Wenn du dich gleich nach dem Aufwachen fit und aktiv fühlst, spricht nichts gegen ein Training vor dem Frühstück. Der Cortisolspiegel ist hoch und die Vitalfunktionen wie Puls und Blutdruck kommen bei den meisten ab etwa 6:00 Uhr auf Touren. Allerdings solltest du deinen Körper nicht überfordern, denn die Muskulatur und der übrige Bewegungsapparat sind so kurz nach der Ruhephase noch nicht auf sportliche Höchstleistungen eingestellt. Als kleines Extra ermöglicht dir der Frühsport eine um bis zu 20 Prozent höhere Fettverbrennung. An der Frage, ob Training auf nüchternen Magen der Fitness und der Gesundheit zuträglich ist, scheiden sich allerdings bis heute die sportwissenschaftlichen Meinungen.

Vormittag: Ab etwa 9:00 Uhr vormittags kommen die ausgeruhten Bewegungsenthusiasten zum Zug, die bereits ein leichtes Frühstück zu sich genommen haben. Auch im Zeitfenster zwischen 9:00 und 13:00 Uhr ist der Cortisolspiegel noch hoch und die körperliche Belastbarkeit entsprechend hoch. Eine gute Zeit für ein schweißtreibendes Ausdauer-Workout, wenn die Belastungsspitze am Vormittag mit deinem Biorhythmus im Einklang steht.

Nachmittag: Zwischen 13:00 und 15:00 Uhr haben viele bereits etwas Handfestes gegessen und der Organismus ist mit Verdauen beschäftigt. Dementsprechend träge fühlt sich der Körper an und fällt nicht selten in ein Mittagstief. Zum Vorabend hin steigt die Leistungsfähigkeit dann wieder an.

Vorabend: Ab etwa 15:00 Uhr durchläuft der Biorhythmus vieler Menschen ein ausgeprägtes Leistungshoch. Der Vorabend bis etwa 20:00 Uhr wird auch deshalb gerne für eine intensive Trainingseinheit im Fitnessstudio oder an der frischen Luft genutzt.

Abend: Ab etwa 21:00 Uhr stellt sich der Körper meist auf die nahende Nachtruhe ein. Gehörst du allerdings eher zu den Nachteulen, spricht auch nichts gegen eine Trainingseinheit zwischen 20:00 und 00:00 Uhr. Um dem Körper genügend Zeit zum Herunterfahren zu geben, solltest du 2 bis 3 Stunden vor der Nachtruhe auf kräftezehrenden Sport verzichten.


Biorhythmus berechnen – diese Möglichkeiten gibt es

In der unüberschaubaren Flut an Fitness-Apps versprechen auch eine ganze Reihe dieser eine exakte Berechnung des Biorhythmus. Allerdings ist der Biorhythmus eines jeden Menschen ausgesprochen individuell und von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren abhängig. Allenfalls möglich ist die tendenzielle Einordnung, welche Zeitfenster du für deine Workouts nutzen solltest.

Quellen:

https://www.johnharris.at/de/magazin/detail/93/der-sport-biorhythmus.html

https://mobil-krankenkasse.de/wissen-gesundheit/magazin/02-2016/sport-biorhythmus.html

https://www.triathlon-tipps.de/sport-biorhythmus-training.html

https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/sport-biorhythmus-um-diese-uhrzeit-trainiert-es-sich-am-besten-a-903792.html

Bild:

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