Mineralöle: Ungesunde Stoffe in Kosmetik und Lebensmitteln

Immer wieder gelangen die berüchtigten Mineralöle in die Schlagzeilen. Viele stören sich an ihnen als Bestandteil von Lebensmitteln oder Kosmetika. Doch wie gefährlich sind Mineralöle wirklich für den Körper? Und wie können wir verhindern, zu viele davon durch unsere tägliche Ernährung zu uns zu nehmen?

13.08.2021 • 14:51 Uhr

Mineralöle: Ungesunde Stoffe in Kosmetik und Lebensmitteln

Was sind Mineralöle?

Hinter dem Begriff Mineralöl verbirgt sich im Grunde nichts weiter als Erdöl. Die Bezeichnung entstand vor mehr als 200 Jahren, um das damals noch recht neue Öl von den altbekannten Pflanzenölen zu unterscheiden. Mineralölprodukte sind also nichts weiter als Produkte aus Erdöl, die zumeist bei der Produktion von Kraftstoffen oder Lösungsmitteln anfallen.

Im Hinblick auf Mineralöl in Lebensmitteln oder Kosmetik sind vor allem zwei besondere Gruppen chemischer Verbindungen von Bedeutung. Diese wurden unter ihren Abkürzungen MOSH und MOAH bekannt. Beide wurden wiederholt in Lebensmitteln nachgewiesen.

So schädlich ist Mineralöl für den Körper

Mineralöl wird vom menschlichen Körper leicht aufgenommen, aber schwer wieder abgebaut. Es lagert sich vielmehr in den Organen ab und kann dort Schäden verursachen. Wie gefährlich Mineralöl wirklich ist, scheint in der Forschung noch umstritten zu sein. Vor allem MOAH steht jedoch im Verdacht, krebserregend zu sein und sogar das Erbgut zu verändern.

So gelangt Mineralöl in Lebensmittel

Die eigentliche Nahrung ist so gut wie nie mit Mineralölen verunreinigt. Das Problem sind vielmehr die Verpackungen. Vor allem bedruckte Recyclingpappe sondert oftmals Mineralöl an die enthaltene Nahrung ab. Dies betrifft vor allem trockene Nahrungsmittel wie Reis oder Nudeln, die längere Zeit in der Packung verbleiben und dabei die schädlichen Stoffe aufnehmen.

Mineralöl in Lebensmitteln wurden jedoch auch schon in anderen Produkten nachgewiesen, etwa in Brotaufstrichen, Schokolade, Eis oder sogar Muttermilchersatz. Es wird vermutet, dass Schmieröle der Produktionsmaschinen der Grund dafür waren. Die exakte Ursache ist aber unklar.

Mineralöl in Kosmetik

Eine weitere häufige Anwendungsart für Mineralöl sind Kosmetika. Erdölbasierte Verbindungen sind weitaus billiger als pflanzliche Fette und dienen als Weichmacher, Lösungsmittel oder Antistatikum. Zwar existieren gesetzliche Vorgaben zur Verwendung von Mineralölen in Kosmetik, doch die Datenlage ist nicht eindeutig.

Vor allem Lippenpflegeprodukte werden von vielen Testinstituten und Verbraucherschutzorganisationen sehr kritisch betrachtet. Schließlich wird beim Essen und Trinken immer auch ein wenig Lippenstift mit heruntergeschluckt. Daher sollten Lippenstifte mit Mineralöl am besten vermieden werden.

So schützt du dich vor den Auswirkungen von Mineralöl

Um sich wirksam vor Mineralöl in Lebensmitteln zu schützen, solltest du darauf achten, stark bedruckte Recyclingpackungen zu meiden. Fülle möglichst alle trockenen Lebensmittel sofort in Glas- oder Keramikgefäße um. Alternativ kannst du in sogenannten Unverpackt-Läden einkaufen und sparst dir die Umverpackungen gleich ganz.

Mineralöl in Kosmetik kannst du umgehen, indem du zertifizierte Naturkosmetik kaufst. Dort werden erdölbasierte Bestandteile grundsätzlich nicht verwendet. Achte vor allem bei Lippenstiften darauf, dass diese keine Mineralöle wie etwa Paraffine enthalten.

Quellen:

https://utopia.de/ratgeber/mineraloele-in-kosmetik-und-lebensmitteln-das-musst-du-wissen/

https://m.checked4you.de/sport-k%C3%B6rper/kosmetik/mineral%C3%B6le-in-kosmetika-erkennen-und-vermeiden-351188

https://www.foodwatch.org/de/informieren/mineraloel/gesundheitliche-risiken/

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